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über die IRGZ

Chronik der IRGZ

1891 Formloser Zusammenschluss der späteren Gründer zum gemeinsamen G"ttesdienst
1895 Gründung der IRG (noch innerhalb der ICZ)
1898 Trennung von der Israelitischen Cultusgemeinde; Gründung des Talmud Tauro-Vereins
1899 Kauf des Friedhofgeländes Steinkluppe; Einstellung von Kantor M. Hurwitz
1902 Wahl von Herrn Armin Kornfein zum Rabbiner und Lehrer (1902 - 1959)
1904 Einstellung von Kantor und Lehrer Ignaz Kurzweil
1907 Eröffnung des eigenen Metzgereibetriebs
1908 Amtsantritt von Kantor und Lehrer Josef Messinger
1912 Wahl von Herrn Dr. Tobias Lewenstein als zweiter Rabbiner (1912 - 1940); Gründung der Gemilus Chesed-Kasse
1913 Einstellung von Schauchet David Uschorowitz (1913 - 1933); Gründung der Chevras Noschim
1914 Kriegsausbruch; Einstellung von Kantor und Lehrer J. Wallach
1915 Einweihung der neuen Mikwo
1917 Kaufvertrag Areal Freigutstrasse für den Synagogenbau
1918 Eintritt in den Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG)
1920 Erwerb des Hauses Hornergasse für die Metzgerei
1921 Bau der Leichenhalle auf dem Friedhof Steinkluppe; Amtsantritt von Kantor und Lehrer Hermann Lieber
1923 Beschluss zum Bau des Synagogengebäudes an der Freigutstrasse
1924 Einweihung der eigenen Synagoge
1927 Einstellung von Herrn Blech als Schauchet (1927-1940)
1929 Amtsantritt von Herrn Max Ruda als Lehrer und Chason (1929 - 1972)
1930 Einstellung von Herrn Pinchas Blumberg als Lehrer (1930 - 1955); Verkauf des Hauses Hornergasse; Erwerb der Liegenschaft Löwenstrasse 12
1936 Kauf und Einweihung des neuen Friedhofs Binz-Witikon
1938 Bau der Leichenhalle auf dem Friedhof Binz-Witikon
1939 Kriegsausbruch
1940 Evakuation der "K'lei Kaudesch" in die Westschweiz; Pensionierung von Rabbiner Dr. Tobias Lewenstein
1944 Herr Dr. David Kolman - bisher Lehrer des Talmud Tauro-Vereins - wird von der Gemeinde engagiert (1944 - 1972)
1945 50 Jahre Israelitische Religionsgesellschaft; Einstellung von Herr Efraim Rowinsky als Schauchet (1945 - 1966)
1946 Wahl von Herrn Rabbiner Dr. Theodor Weisz (1947 - 1972); Gründung des ersten Jüdischen Kindergartens in Zürich durch die Chevras Noschim
1947 Aufbau des eigenen Koschermilch-Betriebes
1948 Entstehung der Medinat Israel; starke Beteiligung der Gemeinde an der Finanzaktion
1950 Präsident René Meyer wird Mitglied der Geschäftsleitung des SIG
1952 Eröffnung des Koscher-Restaurants an der Löwenstrasse 12; Einstellung von Herrn Josef Krakauer als Schauchet (1952 - 1991)
1954 Gründung und Einzug der ersten schweizerischen jüdischen Tagesschule in den Räumen der IRG
1955 Einstellung von Herrn Nathan Wieder als Schauchet
1956 Einstellung der Herren Dr. Samuel Adler (1956 - 1995) und Zwi Zahler (1956 - 1990) als Lehrer
1965 Kauf des Geländes Brandschenkesteig 14; Planung des neuen Gemeindehauses
1967 Gründung des AGIR Milchbetriebes mit der Agudas Achim
1970 Einweihung des neuen Gemeindehauses mit dem Jakob Weill-Halff-Saal
1972 Wahl und Amtsantritt von Herrn Rabbiner Daniel Levy (1972 - 2004)
1973 Einstellung von Herrn Jizchok Wolokarsky als Lehrer
1974 50 Jahre Synagoge IRG; Ausstellung; Gründung Minjan Wollishofen
1978 Renovation der Verkaufslokalitäten der ADASS, Löwenstrasse 12
1980 Schreiben und Chinuch der gemeindeeigenen Sefer Tauro
1982 Einweihung der neuen Mikwo
1985 Fassaden- und Innenrenovation der Synagoge
1994 Privatisierung der AGIR
1995 100 Jahre IRG; Festg"ttesdienst; Festschrift; Bankett
2006 Wahl von Herrn Rabbiner Chaim Moische Levy
2007 Amtsantritt von Herrn Rabbiner Chaim Moische Levy

Betlokale der IRG bis zur Einweihung der Synagoge

1895 - 1897 Globusgebäude (Papierwerdinsel)
1897 - 1898 Betsaal der Synagoge Löwenstrasse
1898 - 1900 In Gassen 10
1900 - 1910 Löwenstrasse 32
1910 - 1912 Zeughausstrasse 5
1912 - 1918 Füsslistrasse
1918 - 1922 Walchestrasse
1922 - 1924 Gartenstrasse 10

Mitgliederbewegung

1895 16 (Gründungsjahr)
1900 26
1905 48
1912 69
1915 82
1924 111 (Einweihung der Synagoge)
1930 125
1940 147
1950 216
1960 252
1970 300 (Einweihung des Gemeindehauses)
1980 323
1990 330
1994 338

Die Rabbonim

1902 - 1959 Rabbiner Armin Kornfein szl
1912 - 1940 Rabbiner Dr. Tobias Lewenstein szl
1947 - 1972 Rabbiner Dr. Theodor Weisz szl
1972 - 2004 Rabbiner Daniel Levy szl
seit 2007 Rabbiner Chaim Moische Levy schlitto

Die Präsidenten

1895 - 1899 Leopold Weill
1899 - 1904 Hermann Weill
1904 - 1905 Fernand Lang
1905 - 1906 Jakob Goldbaum
1906 - 1907 Salomon Teplitz
1907 - 1913 Eugen Lang
1913 - 1920 Hermann Barth
1921 - 1925 Salomon Teplitz
1925 - 1928 Saly Harburger
1928 - 1929 Joseph Ettlinger
1930 - 1931 Max Lang
1931 - 1932 Max Mannes
1932 - 1941 Victor Barth
1941 - 1952 René Meyer
1952 - 1955 Fritz Mannes
1955 - 1964 Bruno Guggenheim
1964 - 1973 Julius Wormser
1973 - 1979 David Rothschild
1979 - 1985 Hermann Altmann
1987 - 1993 Jean-Jacques Muller
1994 - 2002 Heinrich Brandeis
2002 - 2005 José Rhein
2006 - 2018 Nosson Z. Rothschild
2018 - 2021 Bernhard Korolnik
seit 2021 José Rhein

Die Synagoge

Das Gelände, das die Israelitische Religionsgesellschaft (IRG) 1917 erwerben konnte, gehörte zum Umschwung der Villa Landolt bzw. des "Freigutes“ (Freigutstrasse 31), einem herrschaftlichen Gut von 1771 auf dem Moränenhügelzug zwischen Sihl und Zürichsee. Dass es sich beim Bau um einen Sakralbau handelt, wird aus der Ferne nicht ersichtlich. Erst beim Nähertreten verraten die Fassadenmedaillons mit Menorah-, Davidstern- und Luach-Reliefs die Synagoge.

Baugeschichte

1918
Ausschreibung Wettbewerb; Eingang von 58 Projekten; keines davon wird realisiert

1923/24
Eingabe Baupläne und Ausführung; 17. September 1924: Einweihung

1982
Erweiterung Mikwe-Bäder an der Westseite

1985
Renovation, Fassaden, Isolierung des Daches, Reinigung und teilweise Auffrischung der Wandmalereien

2004
Errichtung von neuer Garderobe und Toilette im Bereich Vorraum Männer

Baubeschreibung

Aussenbau
Der streng symmetrische, dreigeschossige, partiell unterkellerte Bau (Keller, Sockelgeschoss, Hauptgeschoss, Emporengeschoss) mit Walmdach fällt durch seine leuchtende Farbgebung mit grauen Sockel und orangenrotem Obergeschoss auf. Ihm vorgelagert ist ein ebenfalls achsialsymmetrischer Vorplatz, seitlich von zwei Freitreppen gerahmt, die zum erhöhten Hauptgeschoss führen. Die Treppenwangen und die Sockelzone sind als bauliche Einheit konzipiert, indem die Lagerfugen durchgehend gestaltet sind und solcherart eine architektonische Klammerung für den Platz (Mauer mit originalem Eisengeländer) ausbilden und das Erdgeschoss monumentalisieren. Über dem grauen, gefugt verputzten, vergleichsweise gedrungen wirkenden Sockel erhebt sich der Baukörper des Haupt- und Emporengeschosses, der in orangerot glatt verputzt ist. Das rückwärtige Gelände steigt erst hinter dem Bau an, so dass das Sockelgeschoss nicht eingetieft ist und über direkte Belichtung verfügt.

Den Funktionen des Innenraums entsprechend ist die Befensterung organisiert: im Sockelgeschoss sind an beiden Längsfassaden zehn Rechteckfenster vorhanden, strassenseits grösser und mit reicherer Sprossengliederung. Ein Gurtgesims, auf dem die Konsolen der Sohlbänke der oberen Fenster aufliegen, trennt das Sockel- vom Hauptgeschoss. Die neuen Fenster dieses Hauptgeschosses sind optisch vereinheitlichend strukturiert. Es ist nicht ohne weiteres erkennbar, dass es sich um Seitenschifffenster des Hauptgeschosses und Emporenfenster handelt. Zwischen dem rundbogigen Emporenfenster und den rechteckigen Seitenschifffenster, die in einem grauen Rahmenfeld zu einer schmalen vertikalen Öffnung zusammengenommen sind, folgt jeweils auf der strassenseitigen Fassade ein oranges Medaillon. Jedes Medaillon, wie der Traufgesimsfries Arbeiten von Otto Münch, ist Träger eines gegenständlichen Reliefs mit Davidstern und Menorah. Über der eingemitteten Sockelgeschosstüre zieren Gesetzestafeln das Relief. Oberhalb der Fensterzone folgt ein breites ornamentiertes, leicht vorragendes Kranzgesimse. Darauf erstreckt sich ein abgetreppter Zinnenfries, besetzt mit vegetabilen Ornamenten.

Die Gebäudeschmalseiten sind auf Niveau Hauptgeschoss über die breiten, mit Laternen bestückten Freitreppen erreichbar, die zu seitlichen erhöhten Vorplätzen führen. Die Türen mit Bronzetürflügeln sitzen beidseits in einem schmalen, mit Dreieckgiebel bekröntem Vestibül (Windfang), das seitlich Schlitzfenster aufweist. Die Fenster mit Gittereinsatz rahmen jeweils die Windfangvorbauten; unter dem Giebel ist eine Beischrift aus Bronzelettern angebracht.